Thomas Frahm: Feuerköpfe.

Nominierung für den Preis der Leipziger Buchmesse 2012
Übersetzung

Aus dem Bulgarischen von Thomas Frahm
Vladimir Zarev: „Feuerköpfe“
Deuticke Verlag

Über das Buch
Nach Familienbrand ist der Roman Feuerköpfe der zweite Teil einer Trilogie, die am Beispiel der Kleinstadt Widin vom sozialistischen Aufbau Bulgariens nach dem zweiten Weltkrieg erzählt. Zarev portätiert die Familiengeschichte der Weltschevs während der Zeit der gesellschaftlichen und politischen Umwandlung Bulgariens in die Volksrepublik zwischen 1946 und 1976.
Frühjahr 1946: Wer mit den Deutschen paktiert und sich nicht rechtzeitig vor dem Einmarsch der Russen in Sicherheit gebracht hat, wird gefoltert. Agitatoren ziehen über die Dörfer und verteilen Broschüren über das neue Leben. Einer davon ist Krum Marijkin. Schwer zu sagen, was zäher ist: seine Muskeln oder sein Wille, die Menschen zum wahren Glauben, dem an den Sozialismus, zu bekehren. Auch sein Cousin, der ehemalige Untergrundkämpfer Weltschev, bekommt eine Karrierechance – doch er ist letztlich nicht skrupellos genug, um sie zu nützen.

Die Jury: „Wladimir Zarev ist der literarische Chronist Bulgariens, ein Balzac des 20. Jahrhunderts. Er hat, nicht erst mit diesem Werk, in Thomas Frahm einen hingebungsvollen Übersetzer gefunden, der der Opulenz, der Registervielfalt, dem epischen Gestus und dem Reichtum des Vokabulars kongenial gerecht wird.“

Der Übersetzer
Thomas Frahm, geboren 1961 in Duisburg, lebt seit 2000 als Übersetzer und Autor von Lyrik, Kurzprosa und Essays in Sofia. Er wurde 2009 mit einem Arbeitsstipendium des Deutschen Übersetzerfonds ausgezeichnet und 2010 für Familienbrand von Vladimir Zarev für den Literatur- und Übersetzungspreis „Brücke Berlin“ des Goethe Instituts nominiert. Neben Vladimir Zarev übersetzte er auch Angel Wagenstein und Blaga Dimitrova aus dem Bulgarischen ins Deutsche. (Text: http://www.preis-der-leipziger-buchmesse.de/)

Deuticke Franz Verlagges., € 25,90
Juli 2011 – gebunden – 700 Seiten

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Hans Pleschinski: Nie war es herrlicher zu leben

Nominierung für den Preis der Leipziger Buchmesse 2012
Übersetzung

Aus dem Französischen von Hans Pleschinski
Nie war es herrlicher zu leben – Das geheime Tagebuch des Herzogs von Croÿ 1718-1784″
C.H.Beck

Über das Buch
Herzog Emanuel von Croÿ (1718-1784) stammte aus einer adligen Familie französisch-deutschen Ursprungs, war Landbesitzer, ranghoher Militär, Beobachter und Chronist seiner Zeit und interessierte sich insbesondere für Literatur, Architektur und das Theater. Er war nicht nur ein produktiver Autor von Essays und Pamphleten, sondern auch ein besessener Tagebuchschreiber. Hans Pleschinski hat das Tagebuch zum ersten Mal in einer Auswahl für das deutsche Publikum übersetzt und herausgegeben. Er sichtete die verschiedenen französischen Ausgaben und ergänzte sie um vieles, was bislang im Hausarchiv der Familie Croÿ der Entdeckung harrte. Begegnungen mit Voltaire, Benjamin Franklin und den Brüdern Montgolfier, Porträts von Madame de Pompadour und Marie Antoinette, die Hinrichtung eines Attentäters und das Sterben Ludwigs XV. – all dies bietet dieses Buch seinen Lesern.

Die Jury: „Pleschinski ist eine echte Trouvaille gelungen, sein Buch ist Herausgeber- und Übersetzerleistung zugleich. Das Tagebuch des Herzogs von Croÿ ist eine einzigartige Quelle für den Alltag am französischen Königshof unter Ludwig XV. und Ludwig XVI. Glänzend beobachtet, in schlankem Französisch geschrieben, in elegantes Deutsch gebracht.“

Der Übersetzer
Hans Pleschinski, geboren 1956, ist Literatur- und Theaterwissenschaftler und lebt als freier Autor in München. Er veröffentlichte zahlreiche Romane (zuletzt 2008 Ludwigshöhe), Essays und gab die Erzählungen von E.T.A. Hoffmann heraus. Als Übersetzer und Herausgeber widmete er sich bereits vor dem Herzog von Croÿ illustren Persönlichkeiten des 18. Jahrhunderts. So kamen deutschsprachige Leser in den Genuss seiner Auswahl aus dem Briefwechsel zwischen Voltaire und Friedrich dem Großen und konnten die Briefe der Madame de Pompadour entdecken. Zuletzt erhielt Hans Pleschinski den Hannelore-Greve-Literaturpreis (2008) und den Nicolas-Born-Preis (2008). (Text: http://www.preis-der-leipziger-buchmesse.de/)
Beck C. H., € 24,95

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Christina Viragh: Parallelgeschichten.

Nominierung für den Preis der Leipziger Buchmesse 2012
Übersetzung

Aus dem Ungarischen von Christina Viragh
Péter Nádas: „Parallelgeschichten“
Rowohlt

Über das Buch
20 Jahre nach seinem gefeierten Buch der Erinnerung legt Péter Nádas sein Opus magnum vor. Als die Parallelgeschichten 2005 in Ungarn erschienen, wurden sie als ein „Krieg und Frieden des 21. Jahrhunderts“ begrüßt.
1989 findet der Student Döhring beim Joggen im Berliner Tiergarten eine Leiche. Mit dieser kriminalistischen Szene beginnt der Roman, eröffnet zugleich aber auch die Suche nach dem Geheimnis einer Familie. Es ist die Geschichte der Budapester Familie Demén und ihrer Freunde, deren Schicksale mit der ungarischen und deutschen Vergangenheit von der Vorkriegszeit der dreißiger Jahre über den 2. Weltkrieg bis zur ungarischen Revolution 1956 verknüpft werden. Die eine große Metaerzählung des Romans jedoch bilden die Geschichten der Körper. Der Körper und seine Sexualität prägen die Lebenswirklichkeit der Personen, sie sind das „glühende Magma“, das „in der Tiefe ihrer Seele oder ihres Geistes ruhende Zündmaterial“.

Die Jury: „Eine Herkulesaufgabe für einen Übersetzer: Christina Viragh hat für Péter Nádas’ 1700 Seiten umfassenden Roman Parallelgeschichten eine atmosphärisch sehr dichte und genaue, vom Düsteren ins Helle schwingende Sprache gefunden.“

Die Übersetzerin
Christina Viragh wurde 1953 in Budapest geboren. 1960 emigrierte sie mit ihrer Familie in die Schweiz, heute lebt sie als Schriftstellerin und Übersetzerin in Rom. Sie übersetzte neben Werken von Péter Nádas und vielen anderen Autoren auch Sándor Márai, Imre Kertész und Henri Alain-Fournier. Ihr eigenes Werk umfasst mittlerweile fünf Romane, zuletzt erschien Im April (2006). Im Jahre 2003 wurde Christina Viragh mit dem Einzelwerkpreis der Schweizerischen Schillerstiftung ausgezeichnet, 2009 erhielt sie das Zuger Übersetzer-Stipendium. (Text: http://www.preis-der-leipziger-buchmesse.de/)
Rowohlt Verlag GmbH, € 39,95
16. Februar 2012 – gebunden – 1728 Seiten

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Voraussichtlicher Liefertermin: 16. Februar 2012

Caroline Vollmann: Mademoiselle de Maupin.

Nominierung für den Preis der Leipziger Buchmesse 2012
Übersetzung

Aus dem Französischen von Caroline Vollmann
Théophile Gautier: „Mademoiselle de Maupin“
Manesse Bibliothek der Weltliteratur

Über das Buch
Unverblümte Bekenntnisse, homoerotisches Knistern, laszive Spiele im Bärenfell – dieser Roman über eine Dreiecksbeziehung besticht durch seine Freizügigkeit.
Der junge Edelmann D’Albert schwankt zwischen sinnlosem Aktionismus und dekadenter Lethargie. Sein sehnlichster Wunsch: eine Geliebte. Doch kaum eine Frau könnte seinem Ideal entsprechen. Seine Beziehung zu Rosette vermag ihn nicht zufrieden zu stellen. Spannend wird es, als Mademoiselle de Maupin alias Theodore de Sérannes auftaucht. Diese wechselt je nach Situation ihre geschlechtliche Identität und vermag es, sowohl den Chevalier D’Albert als auch Rosette mit ihrem Charme zu betören.
In seinem Romanerstling reflektiert Théophile Gautier zeitlose Themen wie Geschlechterrollen und Identitätskonflikte und ist mit derartigen Tabubrüchen seiner Zeit weit voraus. Er überzeugt mit einem Stil, der wortgewaltige Tiraden ebenso wie konzise Pointen umfasst. Caroline Vollmann weiß Gautiers Sprache meisterhaft ins Deutsche zu übertragen.

Die Jury: „Die kongeniale, vexierend frische und längst überfällige Neuübersetzung eines immens einflussreichen Romans über Identität und die Paradoxie der Liebe.“

Die Übersetzerin
Caroline Vollmann wurde 1933 in Stuttgart geboren und studierte Geschichte, Germanistik und Romanistik in Tübingen, Münster und Göttingen. Sie arbeitete als Assistentin am Leibniz Kolleg in Tübingen, als Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und als Lexikographin an der Tübinger Arbeitsstelle des Goethe-Wörterbuchs. Seit 1998 ist sie als Übersetzerin tätig. Sie übersetzte u. a. Guy de Maupassant, Flaubert, Zola und Balzac ins Deutsche.(Text: http://www.preis-der-leipziger-buchmesse.de/)

Manesse Verlag; € 24,95

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Voraussichtlicher Liefertermin: 20. Februar 2012