Kinderbuchvorstellung TUFFI INTERNATIONAL chinesische & englische Fassung

Der Verlag Edition Köndgen lädt zur Erstpräsentation ein:

Samstag, 08. Dezember 2012 um 13:00 Uhr
Tuffi – An Elefantastic Story / 一只大象的神奇故事
Englische Fassung: Catherine Lauer-Walker
Chinesische Fassung: Xiongyin Shao

Eintritt frei, um Voranmeldung wird gebeten unter Tel. 0202/24800-77 und E-Mail 8nach8@koendgen.de

Die abenteuerliche Geschichte um Zirkuselefant Tuffi und die Schwebebahnfahrt hat auch nach mehr als 60 Jahren nichts von ihrer Faszination für Kinder verloren. Nun wagt Tuffi erneut einen großen Sprung: nach China und England! Das 2010 in der Edition Köndgen erschienene Buch „Tuffi – eine elefantastische Geschichte“ wurde von Xiongyin Shao ins Chinesische und von Catherine Lauer-Walker ins Englische übertragen und um zwei neue Illustrationen von Ariane Rudolph erweitert.

Am Samstag, 08. Dezember 2012 stellt der Verlag bei Bücher Köndgen am Werth 79 die beiden internationalen Fassungen des Bilderbuchs vor. Die Übersetzerinnen Xiongyin Shao und Catherine Lauer-Walker interpretieren die Geschichte von Manuela Sanne völlig eigenständig und auf unterschiedliche Weise. Zudem enthalten die druckfrischen Bücher zwei neue Tuffi-Illustrationen mit Schwebebahn und Engels-Haus.

Bei chinesischen, englischen und deutschen Tee- und Gebäckspezialitäten erfahren Besucher interessante Details zu den Besonderheiten bei beiden Übersetzungen, die aus der englischen und chinesischen Version jeweils völlig eigenständige Werke jenseits wortwörtlicher Übertragung machen – sei es der typisch britische Humor in Versform oder die poetische Lautmalerei mit chinesischen Schriftzeichen. Anschließend folgt eine Lesung von Frau Lauer-Walker. Außerdem enthalten die  übersetzten Bücher zwei neue Tuffi-Illustrationen von Ariane Rudolph – mit Schwebebahn und Engels-Haus! Vormerkungen für die chinesische und die englische Tuffi-Ausgabe sind bereits möglich: online im Shop der Edition Köndgen (innerhalb Deutschlands versandkostenfrei) oder per Reservierung in der Buchhandlung. Zur Detailansicht und zum Bestellformular einfach auf das entsprechende Cover klicken.

Xiongyin Shao geb. 1969 in Hunan V.R.China, kam 1989 im Rahmen eines Austauschprogramms nach Deutschland, wo sie in Münster und Köln Dolmetschen und Übersetzen studierte. 1995 absolvierte sie ein Zweitstudium in England , war anschließend als IT-Projektleiterin in Deutschland und Shanghai tätig und lebte seit 2008 in Wuppertal. 2012 starb sie nach schwerer Krankheit.

Catherine Lauer-Walker, geboren und aufgewachsen in Schottland, lebt seit vielen Jahren als Sprachlehrerin und Übersetzerin in Wuppertal. Sie unterrichtet in ihrer „Private English School“ Erwachsene, die ihre Englischkenntnisse auffrischen oder vertiefen möchten. Ihre selbst herausgegebene Audio-CD „Tailor-made for you!“ widmet sich dem Einüben der englischen Zeitformen.


Xiongyin Shao/Ariane Rudolph
一只大象的神奇故事
Hardcover, 36 Seiten
ISBN 978-3-939843-28-3
12,95 € Edition Köndgen

Catherine Lauer-Walker/Ariane Rudolph
Tuffi – An Elefantastic Story
Hardcover, 36 Seiten
ISBN 978-3-939843-29-0
12,95 € Edition Köndgen

Frau Sannes Verriss zum Montag

Shades of Grey „Geheimes Verlangen“ und was ich dazu zu sagen hätte …

(…) 50 Shades of Grey lautet der englische Originaltitel, die 50 hat der deutsche Verlag (Goldmann – Lesen erleben) gegen den Untertitel „Geheimes Verlangen“ eingetauscht, die Krawatte auf dem Titelbild gegen eine Blüte, die offenbar weibliche Sinnlichkeit symbolisieren soll. Die Protagonistin plappert von Seite 7 bis Seite 602 ebenso unentwegt wie dämlich vor sich hin, schließlich hat sie uns ihre außerordentlich aufwühlende Geschichte zu erzählen. Der Protagonist kann endlich mal die Zähne zeigen, ohne ein Vampir zu sein, er ist einfach nur ein ganz normalsterblicher Mann: extrem gut aussehend, schwer reich, großer Schwanz, immer bereit, arrogantes Arschloch – und auch sonst ein Typ, von dem sich eine naive Jungfrau gern kurz mal die Unschuld rauben und nach Unterschreiben des mehrseitigen Sklavenvertrags etwas später auch fast freiwillig ausdauernd versohlen lässt.

Keine Angst, dies wird kein Spoiler, es kann gar keiner sein, denn wesentliche Spannungsmomente habe ich nicht entdecken können. Eindimensionale Charaktere, denen die Autorin krampfhaft mehr Tiefe verleihen möchte, was aber nicht gelingt. Der fiese arrogante Sack ist eigentlich ein netter Kerl und hatte wahrscheinlich eine schwere Kindheit, Genaueres werden Band 2 und 3 zum Vorschein zerren. Die unbedarfte Ex-Jungfrau ist ja eigentlich total intelligent, schließlich liest sie als Literaturstudentin auch Thomas Hardy. Leider hindert sie das nicht daran, gefühlte 100 Mal Dialoge mit ihrer jauchzenden „inneren Göttin“ zu führen, beim Orgasmus ständig in 1000 Stücke zu zerbersten und obendrein sehr zum Missfallen von Master-of-her-Universe Grey beharrlich an ihrer Unterlippe zu kauen, woraufhin er – es scheint ein Schlüsselreiz und Teil seines Kindheitstraumas zu sein – sofort Sex haben möchte. Oder peitschen oder so was.

Auf der typischen Sterne-Skala von 1 bis 5 würde ich der faden Story um die graue Maus Anastasia und ihren schwarzen Schwänerich Christian nur deshalb üppige zwei Sterne spendieren, weil das Buch unfreiwillig komisch und darum doch irgendwie amüsant ist. Ohne es zu wissen – es ist wirklich nur eine Vermutung – neige ich dazu zu glauben, dass auch die SM-Szene das Werk indiskutabel findet. In der Zusammenfassung ist es nicht ergiebiger als eine Endlosschleife „Master and Servant“, von der britischen Band Depeche Mode bereits 1984 thematisiert.

„There’s a new game
We like to play you see
A game with added reality
You treat me like a dog
Get me down on my knees
We call it master and servant.”

Text und freundliche Genehmigung : Reimerlei/Manuela Sanne

Tuffi erobert die Bühne


Die Kindertagesstätte Lessingstraße feiert den Ausklang des Kindergartenjahres traditionell mit einem prächtigen Sommerfest. In diesem Jahr verabschiedeten sich die „schulreifen“ Kinder der Maxi-Gruppen am Samstag, 16. Juni 2012 mit einem original bergischen Theaterstück: Tuffis Wuppersprung wurde im großen Kirchsaal des benachbarten Gemeindezentrums aufgeführt. Die 14 kleinen Darsteller schlüpften dabei in unterschiedlichste Rollen und Doppelrollen: Ob Elefantendame Tuffi, Maharadscha oder Palmwedler, Zirkusdirektor, Fahrkartenverkäufer, Rasender Reporter oder Schwebebahnfahrer – die Verwandlungskunst der Kinder war ebenso beeindruckend wie die Textsicherheit. In drei Akten mit zwei Kulissenwechseln verwandelte sich die Bühne vom prunkvollen indischen Palast zunächst in eine bunte Zirkuslandschaft. Besonders aufwendig war der letzte Szenenwechsel mit Aufbau eines Fahrkartenschalters, der Schwebebahn und eines riesigen Banners mit aufgemaltem Schwebebahngerüst.

Der Wuppersprung auf eine blaue Turnmatte gelang elefantastisch und ohne Verletzung – ganz wie beim Original vor 62 Jahren.

Abgerundet wurde die Aufführung durch einen sangesfreudigen Kinderchor: Alle Kinder des Kindergartens, selbst die Jüngsten, sangen das Lied über „Tuffi, das Elefantenmädchen“ lautstark mit. Vorbereitet, inszeniert und betreut wurde die Aufführung von den Eltern der Maxikinder, ohne deren tatkräftige Unterstützung Organisation, Bühnenbau und Proben nicht möglich gewesen wäre. Vom Schreiben der Dialoge über Bemalen der Banner bis zur Ausstattung mit Kostümen nahm die Vorbereitung gut acht Wochen in Anspruch. Die Mühen haben sich für alle Beteiligten gelohnt, insbesondere auch für die kleinen Nachwuchsschauspieler, die ihren ersten großen Auftritt souverän meisterten und sichtlich Spaß auf der Bühne hatten.

Die Idee zum Theaterstück gab das in der Edition Köndgen erschienene Bilderbuch „Tuffi – eine elefantastische Geschichte“, das als Vorlage für die Theaterfassung diente. Autorin Manuela Sanne schrieb für die Darsteller kindgerechte Dialoge und das Tuffi-Lied. Doppelrollen sorgten dafür, dass alle Kinder auch in Nebenrollen einen vergleichbaren Spielanteil hatten.

Tuffi im Online-Shop kaufen

Diese Diashow benötigt JavaScript.

PINA ist nominiert!

Ich begegnete Pina Bausch am 22. Februar 2011 um 20:00 Uhr im Kino. Ihr Tod lag ungefähr eineinhalb Jahre zurück und doch schien Pina anwesend zu sein bei der Wuppertaler Premiere dieser Hommage von Wim Wenders an ihr Leben, ihr Werk und ihr Ensemble.

Die Stimmung im Foyer des Cinemaxx an der Kluse war freundschaftlich, unaufgeregt, geradezu entspannt, trotz des roten Teppichs, trotz der angereisten Prominenz, trotz der Anwesenheit des gesamten Ensembles. Regisseur Wim Wenders stellte seinen Film dem Wuppertaler Publikum und geladenen Gästen mit den Worten vor, er bringe Pina den Wuppertalern zurück. PINA lief parallel in den Sälen 1, 8 und 9 und es geschah etwas Wunderbares: Diese Collage, diese dreidimensionale Annäherung an Pina Bausch und die Kraft ihrer Choreografien faszinierte nicht nur 100 Minuten lang auf der Leinwand, sondern wirkte nach. Ich nahm die Begeisterung für das Tanztheater aus dem Kino mit nach Hause. Es war magisch.

Und nun ist der Film PINA für einen Oscar nominiert, nachdem er beim 61. Deutschen Filmpreis bereits als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde. Der Regisseur hat diese Ehre mit seiner gelungenen Hommage an eine herausragende Künstlerin verdient, denn PINA schafft es, einen Zugang zu vermitteln und auch Menschen an das Tanztheater heranzuführen, die es – wie ich – zuvor nicht erlebt haben. Pina Bausch ging es in ihren Stücken immer um den Ausdruck von Gefühlen, und genau das gelingt auch dem Film: Er spricht direkt auf der Gefühlsebene an, er berührt unmittelbar.

Ich wünsche Pina, dem Film und seinem Regisseur diese Ehre. Wenn am 26. Februar in Los Angeles der Oscar für den Besten Dokumentarfilm verliehen wird, muss sich PINA in dieser Sparte gegen vier Kandidaten durchsetzen.

 (Manuela Sanne)

 mehr Pina Bausch