David Guterson: Ed King

Walter, der als Versicherungsmathematiker davon lebt, Risiken zu berechnen, geht das größte Risiko seines Lebens ein, als er sich von Diane, dem minderjährigen Au-pair der Familie, verführen lässt. Schwanger geworden, erpresst sie Walter und setzt das Baby aus, bevor sie ihr Glück als Escort in Portland versucht. Ihr Baby wird von einem kinderlosen wohlhabenden Ehepaar adoptiert und Edward King genannt, er ist hochbegabt und wird Internet-Tycoon, der »King of Search« – der sein schnelles Erfolgsleben auf ein Schicksal zulebt, das außerhalb seiner Macht steht.

In seinem neuen großen Roman erzählt der Autor von »Schnee, der auf Zedern fällt«, wie drei Menschen im Kampf um ihren amerikanischen Traum an der zerstörerischen Kraft der Leidenschaft scheitern.

David Guterson lebt mit seiner Frau und seinen Kindern auf Bainbridge Island im Puget Sound westlich von Seattle. Sein erster Roman „Schnee, der auf Zedern fällt“, für den er den Pen/Faulkner Award erhielt, machte ihn weltberühmt.

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Tony Judt: Das Chalet der Erinnerungen

Von London über Paris nach New York: Tony Judt hat die Schauplätze seines Lebens in einer einzigartigen Autobiographie festgehalten. Ans Krankenbett gefesselt, reiste er im Kopf noch einmal an Orte in den USA und Europa und verwandelte seine Erlebnisse in kleine Essays. In wenigen Sätzen kann der Historiker die Atmosphäre im London der ersten Nachkriegsjahre beschwören, genau erinnert er sich daran, wie ein Fremdenführer im München der 60er Jahre noch nichts von Dachau wissen wollte. Dieses Buch ist das Vermächtnis eines einzigartigen Intellektuellen, der wie kaum ein anderer unsere jüngste Vergangenheit und Geschichte beobachtet und reflektiert hat.

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„Tony Judt verkörpert den Geist der Kritik: Ohne defätistisch zu sein oder einer nostalgischen Verklärung der Vergangenheit aufzusitzen, benennt er Schwächen in unserer Gesellschaft. Eine Rückbesinnung auf intellektuelle Tugenden dieser Art ist überfällig.“ Maike Albath, Deutschlandradio Kultur, 27.02.12

„Ein heiteres und tröstliches Buch mit autobiografischen Vignetten. Ein persönliches Buch über die europäische Nachkriegszeit.“ Ina Boesch, NZZ am Sonntag, 26.02.12

„Erfahrene Vielfalt prägt die Erinnerungen dieses großen Historikers.“ Wolf Lepenies, Die Welt, 17.03.12

Mathias Gatza: Der Augentäuscher

Es war nichts als eine dunkel angelaufene Metallplatte, in die die Zahl 1673 geritzt war. Aber der Fund war spektakulär. Die Reste eines Photos aus dem 17. Jahrhundert? Obwohl die Photographie erst im 19. erfunden wurde? Humbug, völlig unmöglich. Niemand glaubt dem verkrachten Wissenschaftler. Im Jahr 2002 jedoch, bei den Aufräumarbeiten nach dem Elbhochwasser in Dresden, stößt er auf einen Druckbogen im Bleisatz, dessen verklebte Seiten er löst und: das zweite Glied einer großartigen Beweiskette entdeckt. Schilderungen über einen gewissen Silvius Schwarz, hochbegabter Stillleben-Maler, Libertin und Atheist, der in Dresden aus einer Camera obscura ein künstliches Auge gebaut hat. Seine Geliebte, die wilde, schöne Sophie von Schlosser, berühmte Mathematikerin und Gambenvirtuosin, war ebenso Anlass für Neid und Missgunst wie Silvius‘ Erfindung: die Eins-zu-eins-Wiedergabe der Natur. Nur wenigen gewährt er einen Blick auf seine Kunst, und dann nur flüchtig,bei Kerzenschein … Bald als Magier und Blasphemiker gejagt, wird Silvius auch noch verdächtigt, mit den geheimnisumwobenen Ritualmorden zu tun zu haben, die die höfische Welt erschüttern …

Mathias Gatza, geboren 1963 in Berlin, begann seine Verlagskarriere bei Wagenbach. 1990 gründete er den Mathias Gatza Verlag, in dem er vor allem deutschsprachige Gegenwartsliteratur verlegte. Dies setzte er ab 1996 als „Gatza bei Eichborn“ fort; danach als Lektor beim Berlin Verlag und bei Suhrkamp. Sein erstes Buch Der Schatten der Tiere (Rowohlt 2008) pries die FAZ als schönsten Debütroman der Saison.

Graf Verlag, € 19,99
März 2012 – gebunden – 384 Seiten

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Linwood Barclay: Weil ich euch liebte

Glens Familie stürzt jäh ins Unglück, als seine Frau Sheila bei einem Unfall ums Leben kommt. Sie soll volltrunken gefahren sein und zwei Unschuldige mit in den Tod gerissen haben! Die Polizei ist sich ihrer Sache sicher – doch Glen kann es einfach nicht fassen. Kurze Zeit später ertrinkt eine gute Freundin von Sheila auf mysteriöse Weise. Und als Glen bald darauf erfährt, dass Sheila 62.000 Dollar veruntreut haben soll, bringt ihn das vollends aus dem Gleichgewicht. Beweise für ein Verbrechen hat er allerdings keine …

Linwood Barclay, geboren 1955, stammt aus den USA, lebt aber seit seiner Kindheit in Kanada. Er studierte Englische Literatur an der Trent University in Peterborough, Ontario, und arbeitete bis 2008 als Journalist. Im Toronto Star, Kanadas größter Tageszeitung, hatte er eine beliebte Kolumne. Sein erster Thriller, Ohne ein Wort (2007), war auf Anhieb ein internationaler Bestseller. Er hat zwei erwachsene Kinder und lebt mit seiner Frau in der Nähe von Toronto.

Übersetzt von Silvia Visintini
Droemer Knaur, € 9,99
Januar 2012 – kartoniert – 528 Seiten

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Jakob Wassermann: Caspar Hauser oder Die Trägheit des Herzens

Die legendäre Geschichte des unbekannten Jünglings Caspar Hauser, der 1828 völlig verwahrlost in Nürnberg auftaucht und sich später als legitimer Erbprinz des badischen Fürstenhauses erweist, hat damals in ganz Europa für Aufsehen gesorgt und ist seither vielfach bearbeitet worden.

Die berühmteste Gestaltung, die sich eng an historische Tatsachen hält, hat Jakob Wassermann geschaffen. Caspar Hauser, ein heimatloser Findling, Opfer dynastischer Intrigen und einer gefühlskalten Umwelt: Der Roman seines Lebens und seiner Menschwerdung ist heute so ergreifend wie je.

Jakob Wassermann wurde am 10. März 1873 in Fürth geboren und starb am 1. Januar 1934 in Altaussee in der Steiermark. Der gelernte Kaufmann wurde später freier Schriftsteller und arbeitete auch als Redakteur beim Simplicissimus. Mit seinen spannenden, psychologisch-realistischen Romanen und Novellen hatte er eine breite internationale Wirkung.

DTV Deutscher Taschenbuch, € 9,90
März 2012 – kartoniert – 478 Seiten

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Charles Dickens: Reisender ohne Gewerbe

Politische und gesellschaftliche Themen aufgreifen, Missstände anprangern, Scheinheiligkeiten und Selbstgerechtigkeiten aufdecken – das sind Dinge, die nicht nur dem vielleicht größten Romancier des viktorianischen Zeitalters Charles Dickens (1812-1870) am Herzen lagen, sondern auch und vor allem: dem unermüdlichen Reporter und begnadeten Feuilletonisten Dickens. Als solcher durchstreift er in der Rolle des „Uncommercial Traveller“, des „Reisenden ohne Gewerbeschein“, in der beiläufigen Manier des Flaneurs und mit zugleich treffsicherer Beobachtungsgabe die Welt im Großen wie im Kleinen, zwischen Tag und Nacht, zwischen Wachzustand und Traum.
Der Band versammelt aus diesem journalistisch-essayistischen Kompendium Dickens ausgewählte Kabinettstücke über nächtliche Phänomene und Erlebnisse. In ihnen allen funkelt der Spott aber auch Sprachwitz des unnachahmlichen Dickensschen Tonfalls.
Mit zum Teil erstmals auf Deutsch veröffentlichten Texten.

Melanie Walz, geboren 1953, hat u. a. Charles Dickens, Lawrence Norfolk, Marcel Proust und R. L. Stevenson übersetzt. 1999 wurde sie mit dem Zuger Übersetzerstipendium und 2001 mit dem Heinrich-Maria-Ledig-Rowohlt-Preis ausgezeichnet.

Herausgegeben von Melanie Walz
Übersetzt von Melanie Walz
Beck C. H., € 14,95
Januar 2012 – kartoniert – 127 Seiten

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David Wagner: Welche Farbe hat Berlin?

David Wagner wandert durch die Stadt, allein, manchmal in Begleitung. Was ist die Stadt? Wie lässt sie sich beschreiben? Immer wieder stößt er auf die Trümmer der deutschen Geschichte. Wagner erzählt, wie sehr sich die Stadt in den letzten zehn Jahren verändert hat. Er macht ein Praktikum als Türsteher in der »Flittchen Bar«, trifft die Füchse auf der Pfaueninsel und einen müden Bürgermeister neben einem Bärenkostüm. Er spaziert durch die Randgebiete und durch den alten Westen. Er geht die Baustellen ab und erinnert sich an Baulücken. David Wagner läuft seit zwanzig Jahren kreuz und quer durch Berlin. Er ist ein Stadtwanderer, »in Halbtrance, gepaart mit dem Willen zur illusionslosen Genauigkeit«, wie die Wochenzeitung Die Zeit meinte. »Welche Farbe hat Berlin?« versammelt größtenteils unveröffentlichte Texte, die in den letzten Jahren entstanden sind.

David Wagner, geboren 1971, wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet, darunter mit dem Walter-Serner-Preis, dem Dedalus-Preis für Neue Literatur und dem Georg-K.-Glaser-Preis. Er lebt in Berlin. Im Jahr 2000 veröffentlichte er seinen Debütroman »Meine nachtblaue Hose«. Sein jüngster Roman, »Vier Äpfel«, stand auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis 2009.

Verbrecher Verlag, € 14,90
Oktober 2011 – kartoniert – 215 Seiten

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Bernd Cailloux: Gutgeschriebene Verluste

Berlin 2005. Im Schöneberger Café Fler, einem Asyl der Übriggebliebenen aus dem alten Westberlin, sitzt ein Mann von sechzig Jahren. Kein Eigenheim, keine Familie, keine Rentenansprüche. Statt dessen eine junge, vielleicht letzte Liebe, die ihn zu lange aufgeschobenen Reisen in die eigene Vergangenheit bewegt …
Zweimal stand er im Blitzlicht der Geschichte: das erste Mal um 1968, als Miterfinder des Disco-Stroboskops und Hippie-Businessman; das zweite Mal Ende der Siebziger, als Irrwisch in der jungen Mauerstadt-Bohème mit ihren künftigen Weltstars, Opfern und Verrätern.
Davor, dazwischen und dahinter liegen Schattenzeiten, wo sich die verborgenen, aber nicht weniger spektakulären Dramen dieses Lebens abspielen: als in den Endwirren des Weltkriegs verlassener Säugling mit Familienspuren bis nach Buchenwald; als Drogenzauberlehrling, dessen Blut auch über drei Jahrzehnte nach dem letzten Schuß noch rebelliert; und nicht zuletzt als konsequenter Anti-Bourgeois in bourgeoiser Gegenwart, der seine kleinen Weigerungen immer teurer zu bezahlen hat. Aber macht sie das nicht um so kostbarer?
Mit elegantem Understatement, doch ohne Rücksicht auf Verluste zieht Bernd Cailloux die Lebensbilanz von einem, der von Bilanzen nie viel wissen wollte.

Suhrkamp Verlag GmbH, € 21,95

Februar 2012 – gebunden – 270 Seiten

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Stanley Fish: Das Recht möchte formal sein. Essays.

Der amerikanische Literaturwissenschaftler Stanley Fish gilt wegen seines antifundamentalistischen Pragmatismus als »enfant terrible« der akademischen Welt. Zugleich ist er aber ein bedeutender Essayist in bester angelsächsischer Tradition, der in Deutschland noch zu entdecken ist. Der Band versammelt eine Auswahl seiner Essays, die von den frühen Arbeiten zur Literaturtheorie und Sprachphilosophie bis zu den späteren über das Recht, die Rechtsinterpretation und den Rechtspositivismus reicht. Fish provoziert. Sein Werk ist kein Plädoyer für eine bestimmte rechtliche Ordnung und auch keines für eine Befreiung von dieser, sondern die Beschreibung einer Welt, in der Rhetorik, Verschleierung und Improvisation vorherrschen.

Stanley Fish ist emeritierter Dekan des College of Liberal Arts and Sciences der University of Illinois in Chicago, Davidson-Kahn Distinguished University Professor of Humanities and Law an der Florida International University in Miami und regelmäßiger Kolumnist der New York Times.

Herausgegeben von Heinz Bude, Michael Dellwing
Übersetzt von Klaus Binder
Suhrkamp Verlag GmbH, € 15,-

November 2011 – kartoniert – 279 Seiten

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Hans Sarkowicz, Alf Mentzer: Schriftsteller im Nationalsozialismus

Autoren wurden auf den Index gesetzt, ihre Werke verboten und verbrannt. Erfolgreich waren die, die sich bewußt in den Dienst der Nationalsozialisten stellten. Doch nicht alle Literatur, die zwischen 1933 und 1945 in Deutschland veröffentlicht wurde, war »Naziliteratur«. Das literarische Leben war weitaus vielfältiger, als es sich in einem solch repressiven System erwarten ließe.
Ideologienahe Literatur war nur eine Seite des Literaturbetriebs. Die andere Seite zeigt sich beispielsweise darin, daß es für jüdische Autorinnen und Autoren, wie für Gertrud Kolmar und Mascha Kaléko, noch bis 1938 bescheidene Publikationsmöglichkeiten in Deutschland gab. Viele Schriftsteller, die den Nationalsozialismus verabscheuten und verfolgt wurden, emigrierten ins Ausland, wie Bertolt Brecht oder Thomas Mann. Andere jedoch, wie Ricarda Huch oder Erich Kästner, blieben und suchten Zuflucht im »inneren Exil« – oder bemühten sich um Anpassung, wie Hans Fallada oder Gerhart Hauptmann. Und dann sind noch viele der großen Autoren der Nachkriegszeit zu nennen, wie Marie Luise Kaschnitz, Wolfgang Koeppen oder Max Frisch, deren literarische Anfänge in ebendiesen Jahren lagen.
Das biographische Lexikon versammelt die wichtigsten Schriftsteller, die zwischen 1933 und 1945 in Deutschland publizierten – auch die, die bislang nirgends Berücksichtigung fanden. Es liefert verläßliche Daten und Beurteilungen, wertet erstmals zugängliche Dokumente aus und gibt in einem ausführlichen Essay eine Einführung in die Literatur- und Verlagspolitik der NS-Zeit.

Hans Sarkowicz, Studium der Germanistik und Geschichte in Frankfurt, seit 1979 beim Hessischen Rundfunk, leitet das hr2-Ressort Kultur, Bildung und künstlerisches Wort, Buchveröffentlichungen zu politischen, literaturgeschichtlichen und kulturhistorischen Themen, Biografien (zus. mit anderen Autoren) über Erich Kästner, Heinz Rühmann, Philipp von Boeselager und die Familie Büchner, Mitherausgeber der Werke Erich Kästners, Herausgeber der Tondokumente zur Geschichte des deutschen Buchhandels, im Insel Verlag u. a. Als der Krieg zu Ende war. Erinnerungen an den 8. Mai 1945 (Hg.) und Hitlers Künstler. Die Kultur im Dienst des Nationalsozialismus (Hg.).

Insel Verlag GmbH, € 48,-

Mai 2011 – gebunden – 676 Seiten

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