Preis der Leipziger Buchmesse

Wolfgang Herrndorf erhält den Preis der Leipziger Buchmesse

Wolfgang Herrndorf: Sand
Rowohlt Berlin Verlag

Über das Buch
September 1972: Während in München Palästinenser des „Schwarzen September“ das Olympische Dorf überfallen und Mitglieder der israelischen Delegation als Geiseln nehmen, geschehen in Nordafrika mysteriöse Dinge: In einer Hippie-Kommune werden vier Menschen ermordet, ein Geldkoffer verschwindet, und ein unterbelichteter Kommissar versucht sich an der Aufklärung des Falles. Als Täter wird der junge Amadou Amadou festgenommen. Dazu stolpern ein verwirrter Atomspion, eine attraktive Amerikanerin und zahlreiche weitere Personen in ein absurdes Spiel von Zufall, Irrwegen und Missverständnissen. Im Mittelpunkt aber steht ein Mann ohne Gedächtnis, der zwischen alle Fronten gerät, und der dem Rätsel seiner Existenz auf die Spur kommen will.
Wolfgang Herrndorfs Roman Sand ist voller absurder Komik und geht zugleich existenzphilosophischen Fragen nach. Er nimmt Anleihen aus dem Kino und dem Comic und lässt sich nicht den üblichen Genres zuordnen.

Die Jury: „Ein furioser Abenteuerroman, ein faszinierend verwirrender Antiagenten-Thriller, der so waghalsig wie gekonnt mit verschiedenen Ebenen jongliert.“

Der Autor
Wolfgang Herrndorf, 1965 in Hamburg geboren, hat Malerei studiert und unter anderem für das Satiremagazin Titanic gezeichnet. 2002 erschien sein Debütroman In Plüschgewittern, 2007 der Erzählband Diesseits des Van-Allen-Gürtels und 2010 der Roman Tschick, der zum Überraschungserfolg wurde und mittlerweile in 12 Sprachen vorliegt. Wolfgang Herrndorf wurde mit dem Deutschen Erzählerpreis 2008, dem Brentano-Preis 2011 und dem Hans-Fallada-Preis 2012 ausgezeichnet. (Text: http://www.preis-der-leipziger-buchmesse.de/)
Rowohlt Berlin; € 19,95

November 2011 – gebunden – 480 Seiten

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Marion Brasch: Ab jetzt ist Ruhe

»Ab jetzt ist Ruhe« – dieser Spruch, den die unruhigen Kinder mit ihrer Mutter aufsagten und der sie in den Schlaf geleiten sollte, liegt wie ein Motto über dem Familienroman von Marion Brasch.
Die jüdischen Eltern, die sich im Exil in London kennenlernten, gründeten die Existenz ihrer jungen Familie in Ostberlin, wo der Vater nach dem Krieg seine Ideale als Politiker verwirklichen wollte. Die drei Söhne – zwei davon wurden Schriftsteller, der mittlere Schauspieler – revoltierten gegen die Autorität der Vätergeneration und scheiterten an der Wirklichkeit, während die kleine Schwester Versöhnung und Ausgleich suchte und oft genug damit an Grenzen stieß, auch an die eigenen.
Marion Brasch ist mit diesem Roman ein bewegender, oft witziger Rückblick auf die Geschichte ihrer Familie gelungen, gleichzeitig erzählt sie ihr eigenes Leben in einem Land, das es heute nicht mehr gibt.
»Meine drei Brüder hatten schon so wichtige Dinge getan, als sie in meinem Alter waren. Sie hatten rebelliert, um ihre Träume ins Leben zu holen. Und ich? Keine Leidenschaft für nichts. Stattdessen rief ich in meiner eigenen Wohnung an.«

Marion Brasch wurde 1961 in Berlin geboren. Nach dem Abitur arbeitete die gelernte Schriftsetzerin in einer Druckerei, bei verschiedenen Verlagen und beim Komponistenverband der DDR. 1987 begann sie als Musikredakteurin beim Jugendsender DT64 und ist heute als freie Rundfunkjournalistin und -moderatorin bei radioeins (RBB) tätig. „Ab jetzt ist Ruhe“ ist ihr erster Roman.

Fischer S. Verlag GmbH, € 19,99

23. Februar 2012 – gebunden – 400 Seiten

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