PINA ist nominiert!

Ich begegnete Pina Bausch am 22. Februar 2011 um 20:00 Uhr im Kino. Ihr Tod lag ungefähr eineinhalb Jahre zurück und doch schien Pina anwesend zu sein bei der Wuppertaler Premiere dieser Hommage von Wim Wenders an ihr Leben, ihr Werk und ihr Ensemble.

Die Stimmung im Foyer des Cinemaxx an der Kluse war freundschaftlich, unaufgeregt, geradezu entspannt, trotz des roten Teppichs, trotz der angereisten Prominenz, trotz der Anwesenheit des gesamten Ensembles. Regisseur Wim Wenders stellte seinen Film dem Wuppertaler Publikum und geladenen Gästen mit den Worten vor, er bringe Pina den Wuppertalern zurück. PINA lief parallel in den Sälen 1, 8 und 9 und es geschah etwas Wunderbares: Diese Collage, diese dreidimensionale Annäherung an Pina Bausch und die Kraft ihrer Choreografien faszinierte nicht nur 100 Minuten lang auf der Leinwand, sondern wirkte nach. Ich nahm die Begeisterung für das Tanztheater aus dem Kino mit nach Hause. Es war magisch.

Und nun ist der Film PINA für einen Oscar nominiert, nachdem er beim 61. Deutschen Filmpreis bereits als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde. Der Regisseur hat diese Ehre mit seiner gelungenen Hommage an eine herausragende Künstlerin verdient, denn PINA schafft es, einen Zugang zu vermitteln und auch Menschen an das Tanztheater heranzuführen, die es – wie ich – zuvor nicht erlebt haben. Pina Bausch ging es in ihren Stücken immer um den Ausdruck von Gefühlen, und genau das gelingt auch dem Film: Er spricht direkt auf der Gefühlsebene an, er berührt unmittelbar.

Ich wünsche Pina, dem Film und seinem Regisseur diese Ehre. Wenn am 26. Februar in Los Angeles der Oscar für den Besten Dokumentarfilm verliehen wird, muss sich PINA in dieser Sparte gegen vier Kandidaten durchsetzen.

 (Manuela Sanne)

 mehr Pina Bausch