Im Rahmen der traditionsreichen Veranstaltungsreihe 8nach8 von Bücher Köndgen gewährte die ehemalige Ordensfrau und Missionarin Majella Lenzen einem zahlreich erschienenen Publikum Einblicke in ihre abenteuerliche Lebensgeschichte.
Viele Interessierte hatten sich zu der Lesung im Barmer Geschäft eingefunden. Ein volles Haus und bis auf den letzten Stuhl besetze Plätze machten deutlich, dass diese Frau beeindruckt und Menschen bewegt.
Nach der Begrüßung durch Geschäftsführer Thomas Helbig und einleitenden Worten von Herrn Bruno Hessel (Ökumene 2017 e. V.) nahm Frau Lenzen ihre Zuhörerinnen und Zuhörer in klarer und deutlicher Sprache mit nach Afrika, wo sie 33 Jahre im Dienst der Kirche tätig war. Gebannt lauschten die Gäste ihren anschaulichen und mitunter humorvollen Ausführungen – von der Berufung zu Gott als siebenjähriges Kind über das Ablegen ihrer Gelübde im Jahr 1958 und die erste Entbindung, die sie als Missionarin in Ostafrika recht unvorbereitet durchführte bis hin zu ihrem Ausschluss aus dem Orden. 1995 wurde sie von den Gelübden entbunden, weil sie nach langen Jahren der Aidsarbeit in Tansania und Simbabwe Kondome verteilt hatte.
Nach einer Erfrischungspause beantwortete Majella Lenzen zahlreiche Publikumsfragen zu ihrer Biografie. Als Kooperationspartner waren auch Vertreter der AIDS-Hilfe-Wuppertal e. V. anwesend. So kam eine lebhafte und mitunter kontroverse Diskussion in Gang. Die Autorin zeigte sich gläubig und dennoch weltoffen – eine Frau, die sich für die Kirche eine neue Aufrichtigkeit wünscht.